Auch ein Nein kann nett sein

Natürlich geht es beim Online-Dating in erster Linie darum, neue Bekanntschaften zu machen – aber nicht überall stimmt die Chemie. Manchmal merkt man das sofort, manchmal erst, wenn man ein bisschen Kontakt hatte und sich schon zumindest schriftlich ausgetauscht hat. Gerade im letzteren Fall ist es dann nicht so einfach, dem Gegenüber einen Korb zu geben und damit ein klares Signal zu setzen. Die einen werden dann ausfällig und beleidigend, die anderen schweigen einfach vor sich hin. Dabei kann man selbst bei einem Nein noch nett sein.

Mal ehrlich: Einen Korb hat wohl jeder von uns schon einmal bekommen – ob nun online oder offline. Und keiner findet das schön. Aber wenn man mit etwas Abstand daran zurückdenkt, bleiben einem vor allem die in Erinnerung, die alles andere als nett waren. Vielleicht wurde eine Beleidigung über die Figur, das Aussehen oder einen Charakterzug abgegeben. Oder nach einem Anfang, den man selbst eigentlich recht nett fand, folgte plötzlich nur noch ein Schweigen und man selbst hat sich den Kopf zerbrochen, was denn nun eigentlich falsch gelaufen ist. Beides nagt ziemlich lange an einem und schmerzt auch dann noch, wenn man später daran zurückdenkt. Eine nettere Absage wäre wohl uns allen lieber gewesen. Sie hätte weder geschmerzt, noch dem Selbstwertgefühl zugesetzt und hätte uns somit nicht zurück geworfen.

Nein sagen und nett dabei bleiben

Zuerst einmal: Hat man kein Interesse, sollte man das auf jeden Fall auch sagen. Auch wenn es viel leichter ist, einfach nicht zurück zu schreiben, ist das der falsche Weg. Man selbst möchte schließlich auch nicht so in der Schwebe hängen und nicht wissen, ob der andere die Nase voll hat oder ob ihm/ihr nicht vielleicht doch etwas passiert ist, was von einer Antwort abhält. Also ist das Schweigen keine Option, wenn man zumindest ein Mindestmaß an Manieren besitzt.

Doch wie kann man bei einer Absage nett sein? Zu allererst: Keine Beleidigungen! Selbst wenn das Interesse wegen dem Optischen nicht vorhanden ist – man muss niemandem sagen, dass er zu hässlich/dick/jung/alt oder was auch immer ist. Schließlich sitzt da auf der anderen Seite hinter dem Monitor auch ein Mensch mit Gefühlen. Also bleibt im Endeffekt nur eins: Man hält die Absage sehr allgemein und ohne Wertung.

Kurz und bündig

In der Praxis lässt sich das leichter umsetzen, als gedacht. Hat bisher nur wenig Kontakt bestanden, kommt man am ehesten aus der Nummer raus. Ein „Danke für dein Interesse, aber wir liegen nicht auf derselben Wellenlänge“ passt da immer. Hält der Kontakt schon länger an, darf man gern ein wenig in die Trickkiste greifen. So kann man schreiben, dass man sich selbst zu unsicher ist, doch noch nicht für einen festen Kontakt bereit ist oder ähnliches. Auch wenn man dabei ein wenig flunkert, ist es besser als nichts zu sagen.

Einen richtig guten Eindruck hinterlässt man dann, wenn man zur eigentlichen Absage auch noch einen netten Gruß hinterlässt und viel Glück bei der weiteren Suche wünscht. Ein Dank für die entgegengebrachte Aufmerksamkeit kann auch noch mit dabei sein – allerdings reicht das dann auch schon. Lange Texte, die das Wie und Warum erklären, sind unnötig. Von ihnen hat niemand etwas und sie ziehen meist Rechtfertigungen der anderen Seite nach sich. Also kurz und schmerzlos und dabei nett sein – so klappt es mit der Absage am besten!