Schreiben ist nicht reden

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Schreiben ist nicht reden

Viele haben ihren Grund, warum sie online auf die Suche nach einem Date gehen. Und bei vielen lautet der Grund ganz einfach: Schreiben ist einfacher als reden. Gerade wenn man auf der Suche nach erotischen Dates ist, tut man sich doch außerhalb des Internets oft etwas schwer, danach zu fragen. Da stammelt und stottert man leicht mal vor sich hin und hin und wieder überschlägt sich auch die Stimme vor Nervosität. All das ist nicht gerade sexy. Doch ist das Schreiben wirklich einfacher?

Wer schüchtern ist oder vielleicht nicht ganz so schlagfertig, der freut sich über die Möglichkeit, schriftlich auf die Suche nach einer Bekanntschaft zu gehen. Angemeldet in einer Dating-Börse, sitzt man allein hinter dem Monitor, kann sich ganz genau überlegen, was man „sagen“ möchte und ist daher die Ruhe selbst. Die Rechtschreibprüfung sorgt dafür, dass Fehler ausgemerzt werden und alles ist gut. Oder vielleicht doch nicht?

Humor? Ja! Ironie? Bitte nicht!

Obwohl das Schreiben für viele Menschen auf der Suche nach einem Date erst einmal einfacher erscheint, hat es doch auch seine Tücken. Das merkt man spätestens dann, wenn man das erste Mal gehörig missverstanden wird und ein Kontakt schneller endet, als es einem lieb ist. Dabei war doch eigentlich vorher alles ganz klar, oder?

Geschriebene Worte haben einen Fehler: Sie vermitteln keine Zwischentöne, man sieht die Mimik des anderen nicht und kann somit vieles einfach falsch verstehen. Besonders häufig tappt man übrigens in diese Falle, wenn man versucht Humor zu beweisen und dabei ironisch zu sein. Was im eigenen Kopf gut klingt, kommt beim Gegenüber dann mitunter ganz anders an und sorgt für Verärgerung. Da helfen auch selten Smilies – zumal man diese auch nur mit Bedacht und spärlich einsetzen sollte.

Deshalb heißt es, vorsichtig zu sein. Natürlich ist es schön, wenn man in seinen Nachrichten vermitteln kann, das man über Humor und Witz verfügt. Aber Ironie und Sarkasmus sollte man dabei wenn es geht vermeiden – oder darauf hinweisen, wobei aber dann meist der Witz verloren geht.

Andersrum sollte man natürlich auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, dass man liest. Sollte etwas unklar sein oder falsch rüber kommen, lieber noch mal nachfragen oder, noch besser, um ein Telefonat bitten. Dann hört man die Stimme und kann an ihr doch einiges erkennen.